22. November 2025 - 23. November 2025

Auch in diesem Jahr ist unser Förderverein "Freundinnen des Archivs der deutschen Frauenbewegung"  wieder Kooperationspartnerin bei sehenswerten Dokumentarfilmen, die im Rahmen des 42. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes gezeigt werden:

Am Samstag, 22. November läuft um 12:00 Uhr im GLORIA-Kino der Film “Hannah Arendt - Denken ist gefährlich” von Jeff Bieber & Chana Gazit: Der hochaktuelle Film zeichnet Hannah Arendts Weg zur wichtigsten politischen Denkerin des 20. Jahrhunderts nach, deren Analysen des Totalitarismus Kommentare zur Gegenwart von Trump bis Putin sein könnten. Ihr Appell: Stop and think! Verantwortungsbewusstsein entstehe nur, indem man reflektiert, nicht über sich selbst, sondern über das, was man tut.

Am Sonntag, 23. November wird um 10:00 Uhr ebenfalls im GLORIA-Kino der Film "Renate" von Martin Nguyen gezeigt: Renate Welsh, Jg.1937, zählt zu den prägendsten Autorinnen der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur. Ausgehend von ihrer Kindheit voller Schuldgefühle folgt der Film ihrem bewegten, bis heute trotz eines schweren Schlaganfalls engagierten Leben. – Ein berührendes Porträt einer außergewöhnlichen Schriftstellerin, die fremde und eigene Sprachlosigkeit überwindet;

und am Sonntag, 23. November, gleich im Anschluss um 12:00 Uhr gibt es mit “Monk in Pieces” ein filmisches Portrait der vielseitigen US-Künstlerin Meredith Monk (Regie: Billy Shebar): Meredith Monk sprengt jeden Rahmen. Neben Kompositionen, Inszenierungen, Choreografien, Filmen ist es vor allem ihre Stimmkunst oder vokale Performancekunst, die sie berühmt und bis heute unverwechselbar macht. Aktuell hat die 82-Jährige die Pina Bausch Gastprofessur an der Folkwang Schule Essen inne. Billy Shebars Film ist das kongeniale Porträt einer Ausnahmekünstlerin.

Tickets für die Filme gibt es online unter www.filmladen.de oder ab 10.11. vor Ort im Kino.
Reservierungen nur telefonisch (0561-7667950).
Eintritt: 9,50 / ermäßigt 8,50.

Weitere Informationen können dem Programmheft entnommen werden.

Sonntag, den 2. November 2025, 11:30 Uhr, Filmladen Kassel, Goethestraße/Ecke Querallee

Ricarda Messner liest aus ihrem Roman "Wo der Name wohnt" für den sie 2025 den Literaturpreis Fulda erhielt.

Hausnummer 36 und 37, hier in Berlin haben sie jahrelang in direkter Nachbarschaft gelebt. Als Kind spielte die Enkeltochter Tischtennis auf dem Glastisch im Wohnzimmer der Großeltern. Als Erwachsene löst sie deren Wohnung schließlich auf, bringt Besteck, Töpfe und Musikkassetten nach nebenan zu sich. Und sie will noch etwas bewahren: Levitanus, den Familiennamen. Der Wunsch, den Namen wieder anzunehmen, begleitet sie nicht nur im Alltag, sondern führt sie auch nach Riga. Sie folgt den Worten ihres Urgroßvaters Salomon und findet ein Fenster im ehemaligen Rigaer Ghetto, das eng mit ihrer Familiengeschichte verknüpft ist – und sie zeichnet die Bewegungen von vier Generationen nach, vom sowjetischen Lettland der siebziger Jahre bis nach Deutschland.
Ricarda Messner erzählt in ihrem Debütroman vom Ort ihrer Erinnerungen, kehrt immer wieder zurück zum Leben in zwei Wohnungen, nähert sich Verlusten und Lücken, verbindet Heute und Gestern. Wo der Name wohnt lässt so zärtlich wie klar eine Familie aufleben und bewahrt ihre Geschichten.
(Verlagstext)

Eintritt: 12,- € / 10,50 €
Leseprobe

Sonntag, den 30. März 2025, 11:30 Uhr, Kleines Bali-Kino

Dorothee Riese liest aus ihrem Roman „Wir sind hier für die Stille“

»Und er freute sich, seinen Freunden schreiben zu können, dass sie nicht zufällig nach Rumänien gegangen waren, ( …) und dass sie hier eine Aufgabe gefunden hatten und eine
Lebensweise, mit der sie die Menschen nicht ausbeuteten und die Schöpfung bewahrten.«

Anfang der 1990er Jahre wandern Judith und ihre Eltern von Deutschland nach Rumänien aus. Die Autorin erzählt in dem autofiktionalen Roman vom einfachen, doch privilegierten Leben dieser Familie mit klaren Lebensprinzipien in einem abgelegenen Dorf in Transnistrien. Ihre allmähliche Integration ins Dorfleben führt zu vielen Veränderungen. Erzählt wird aus der Perspektive der heranwachsenden Judith, was dazu führt, dass persönliche Probleme sowie politisch-geschichtliche Themen sichtbar, nicht aber bewertet werden. Der Spracherwerbsprozess des Mädchens und die damit einhergehende sich weitende Weltsicht sind überzeugend geschildert.