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    Freundinnen des Archivs der deutschen Frauenbewegung e.V.

Lesungen 2023

Julia Schoch liest aus ihrem Roman „Das Liebespaar des Jahrhunderts“

Sonntag, den 03. September 2023, 11:30 Uhr
Kleines Bali-Kino, KulturBahnhof Kassel
Eintritt: 11,00 /10,00 €

„Vielleicht ist das Traumpaar, das ich aus uns gemacht habe, ja nur ein erzählerischer Trick, um uns durchs Leben zu bringen. Nein: um mich durchs Leben zu bringen.“

Julia Schoch erzählt in „Das Liebespaar des Jahrhunderts“ den Liebesroman vom Ende her.  Aus der Erinnerung, fragend und zweifelnd, spürt die Ich-Erzählerin nach 30 Jahren Beziehung in einem autofiktiven Monolog ihrer großen Liebe, Illusionen, Hoffnungen, Erfahrungen nach. Nur ihre persönliche, individuelle Geschichte zählt, nicht die weltgeschichtlichen Umbrüche um sie herum. Diese klingen zur Verortung des Geschehens an: das Aufwachsen der Protagonisten in der DDR, ihre Neuorientierung nach dem Mauerfall.
Die Autorin erzählt lakonisch, pointiert, packend und mit einem z.T. heiteren Unterton von Höhen und Tiefen einer Liebesbeziehung, bei der die Banalitäten des Alltags eine wichtige Rolle spielen.

Eine Leseprobe finden Sie auf den Seiten des dtv-Verlages.

Preview – Ingeborg Bachmann. Reise in die Wüste

Sonntag, den 15. Oktober 2023, 11:30 Uhr
Großes Bali-Kino, KulturBahnhof Kassel
Eintritt: 11,00 /10,00 €

„Im Widerspiel des Unmöglichen mit dem Möglichen erweitern wir unsere Möglichkeiten.“

Im Zentrum des neuen Films von Margarethe von Trotta steht Ingeborg Bachmann, eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts: sie ist am 17. Oktober 1973 mit nur 47 Jahren in Rom tragisch gestorben.
Der Film beleuchtet die Liebesbeziehung Ingeborg Bachmanns zu Max Frisch. Die dramatische Geschichte der so unterschiedlichen Liebenden – hier die Verletzliche, Experimentierfreudige, Emanzipierte, dort der in seiner Rolle verhaftete Biedermann – erzählt von Trotta aus der Retrospektive und inszeniert an ihr künstlerische Souveränität und Abhängigkeiten, Entfremdung und Scheitern. Die Reise nach Ägypten, in die Wüste, mit der Ingeborg Bachmann hofft, die mit dem plötzlichen Ende der Beziehung verbundene seelische Erschütterung zu bewältigen, dient dabei als Bindeglied zwischen den Rückblenden.

Sylvie Schenk liest aus ihrem Roman „Maman“

mit musikalischer Begleitung von Heribert Leuchter am Saxophon

Sonntag, den 05. November 2023, 11:30 Uhr
Großes Bali-Kino, KulturBahnhof Kassel
Eintritt: 11,00 /10,00 €

„Mamans Leben und mein Leben sind miteinander verflochten wie zwei unterschiedlich gefärbte Wollfäden im schlecht gestrickten Pullover einer Penelope, die auf sich selbst wartet.“

Sylvie Schenk wählt bei der Annäherung an die Biographie ihrer Mutter einen autofiktionalen Zugang. Sie deutet die Traumata an, die durch Schweigen in der Familie weitergegeben werden. Mit Rückblenden und zeitlichen Sprüngen entfaltet sie in ihrem „aproximativen“ Text das Leben ihrer Mutter und das Geheim-nis ihrer Herkunft, wie sie es aus Akten, eigenen Erfahrungen und denen ihrer Geschwister erspürt. Der verschlossenen und in sich gekehrten Mutter, die ihr Leben lang nur das Allernötigste sprach, blickt sie über die Schulter und empfindet ihre innere Welt nach. Die Autorin begibt sich kritisch und empathisch auf den Weg, Fragen ihrer Mutter aufzuspüren und zu beantworten, „damit sie Ruhe gibt, damit ich selbst endlich meinen Frieden finde.“

Eine Leseprobe finden Sie auf den Seiten des Hanser-Verlages.

diese Reihe wurde gefördert durch

Kasseler Dokfest Generation

Im Rahmen des 40. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofests (14. - 19. November 2023) ist unser Förderverein "Freundinnen des Archivs der deutschen Frauenbewegung" Kooperationspartnerin für zwei sehenswerte neue Dokumentarfilme, die am Samstag, 18. November 2023 im GLORIA-Kino gezeigt werden:

10:00 Uhr - "Sonntagskind - die Schriftstellerin Helga Schubert" - Jörg Herrmann / Deutschland 2023 / 100:00 Min. / Deutsch
„Ein Sonntagskind“ – im Krieg geboren, aufgewachsen in Ostberlin mit einer unnahbaren Mutter. Als kritische Schriftstellerin und Psychotherapeutin von der Stasi observiert. Seit 2003 ohne Veröffentlichung, bis sie 2020 als 80-jährige mit ihrem Text „Vom Aufstehen“ den Ingeborg-Bachmann-Preis gewinnt. Das filmische Porträt orientiert sich an diesem Buch, einem „Jahrhundertleben in Episoden“. Es zeigt eine hellwache, faszinierend offene Frau, die sich bis heute literarisch mit den deutschen Diktaturen beschäftigt und in dörflicher Abgeschiedenheit ihren geliebten Ehemann pflegt. (Livia Theuer)

12:00 Uhr - "Helke Sander: Aufräumen" - Claudia Richarz / Deutschland 2023 / 82:18 Min. / Deutsch / englische UT
Die Regisseurin und Autorin Helke Sander ist eine Ikone sowohl des Neuen deutschen Films wie auch der Frauenbewegung. Historische Umwälzungen brauchen manchmal nur einen kleinen Impuls, der die versteinerten Verhältnisse plötzlich in Bewegung bringt. Einen solchen Impuls hat Helke Sander gesetzt, als sie 1968 auf einem Delegiertenkongress des SDS in einer legendären Rede erklärt, eine gesellschaftliche Veränderung ohne die Befreiung der Frauen sei nicht möglich. All ihre Filme zeugen davon. Auch im Alter ist sie kämpferisch und bei jungen Aktivist*innen nicht unumstritten. (Livia Theuer)

Tickets sind online unter www.filmladen.de oder vor Ort im GLORIA erhältlich (ab 6.11.). Reservierungen sind nur telefonisch möglich (0561-7667950). Die Tickets kosten 8,50 €/ 8,- €
Hier finden Sie weitere Programmpunkte des Kasseler Dokfest Generation.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Kasseler Dokfest.

Archiv der deutschen Frauenbewegung
Gottschalkstraße 57
D - 34127 Kassel
Tel.: +49 (0)561-989 36 70
Fax: +49 (0)561-989 36 72
E-Mail: info@addf-kassel.de

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag
11-17 Uhr und nach Vereinbarung

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