Bereits in diesem Februar ist Dr. Irene Stoehr, eine langjährige Wegbegleiterin des Archivs der deutschen Frauenbewegung, gestorben.
Wir erinnern uns gern an diese engagierte Feministin und ihre grundlegenden Forschungen. Besonders dankbar sind wir ihr für die Vermittlung von wichtigen Beständen, z.B. dem von W.O.M.A.N., der Weltorganisation der Mütter aller Nationen, eine Frauenfriedensorganisation, die sich nach 1945 gegründet hat.

Irene Stoehr war in den siebziger Jahren Mitinitiatorin der ersten Berliner Sommeruniversität für Frauen und in den folgenden Jahrzehnten Redakteurin der feministischen Zeitschriften Courage und Unterschiede. Sie war stets an frauenbewegten Themen interessiert, ordnete historische Sachverhalte der Frauenbewegung kritisch und feministisch ein und war dem Archiv der deutschen Frauenbewegung sowie seinen Themen sehr verbunden. In unserer Bibliothek finden sich fast zwanzig Aufsätze und Monografien von ihr; sie beschäftigte sich mit einzelnen Akteurinnen der Frauenbewegung wie Helene Lange und Alice Salomon, aber auch thematisch komplexere Abhandlungen zum Erwerbsgefälle von Frauen und Kapitalismuskritik gehörten zu Irene Stoehrs Themen. Dabei versuchte sie stets, auch auf unbequeme Aspekte hinzuweisen und dezidierte Forderungen zu stellen.

Unvergessen bleibt auch ihre Mitarbeit an unserer Ariadne Heft 59 aus dem Jahr 2010, „Die ruhigen Jahre? Geschlechter(ver)ordnungen in der Frühphase der Bundesrepublik“. In "Friedensklärchens’ Feindinnen. Die Friedensaktivistin Klara-Marie Fassbinder und das antikommunistische Frauennetzwerk in den 1950er Jahren" berichtet sie über Repressalien und Bewachung der Bonner Professorin von innerdeutschen und internationalen Seiten.
Dr. Irene Stoehr wird uns im AddF stets in guter Erinnerung bleiben und ihre Forschungsergebnisse werden weiterhin Grundlage für zukünftige Generationen von Forscher*innen und Feminist*innen bleiben.
Da sind wir uns ganz sicher!